Schöne Fotos ziehen ihre Betrachter nicht nur in ihren Bann und bleiben in Erinnerung, sie können auch ein attraktives Nebeneinkommen ausmachen oder sogar den Weg in eine neue hauptberufliche Karriere ebnen. Möglichkeiten, um die eigenen Schnappschüsse zu monetarisieren, gibt es dank dem Internet reichlich – typischerweise liefert ein gesunder Mix aus verschiedenen Monetarisierungskanälen besonders gute Ergebnisse.
Wenn das Hobby zum Beruf wird
Fotografen werden nicht als solche geboren: Es ist der Hang zur Kreativität und die Leidenschaft am Stillmotiv, die sie erstmals zur Kamera greifen, ein Hobby entwickeln und später idealerweise damit Geld verdienen lässt. Das ist heute dank dem Internet einerseits einfacher als noch vor zwei oder drei Jahrzehnten, andererseits stehen Fotografen in der Pflicht sich abzuheben – denn seit dem Smartphone und Bildbearbeitungs-Apps ist der nächste selbsternannte Fotograf nicht weit entfernt und muss als eigener Wettbewerber verstanden werden.
Die Realität ist zugleich: Nicht jeder, der eine Leidenschaft für die Fotografie hat, ist automatisch ein kommerziell erfolgreicher Fotograf. Die Grundvoraussetzungen müssen unabhängig davon erfüllt sein. Es benötigt also einen geschulten Blick für Motive, die wirklich begeistern. Gleichermaßen werden es Smartphone-Fotos allein wahrscheinlich nicht tun, eine professionelle Ausrüstung liefert schlicht das Fundament für weitaus schönere Ergebnisse. Die Anfangsinvestitionen dafür zu stemmen, ist ebenfalls kein leichtes Unterfangen – aber speziell am Anfang muss es auch nicht die teuerste Kamera sein. Wer tatsächlich Geld mit seinen Fotos verdienen möchte, könnte sich für die Erstausstattung zudem Geld leihen. Mit einigen verkauften Fotos und Lizenzen, ist das idealerweise schnell wieder eingespielt.
Der “klassische” Weg – Fotos im Kundenauftrag
An erster Stelle muss natürlich der ganz klassische Weg stehen. Ob als Portrait- oder beispielsweise Hochzeitsfotograf, die meisten selbständigen Fotografen sind Freelancer, die für verschiedene Kunden arbeiten und ihre Arbeit mit diesen abrechnen. Das Verdienstpotenzial schwankt dahingehend durchaus: Hochzeitsfotografen verdienen im Regelfall sehr gut, dafür sind ihre zu erwartenden Arbeitszeiten alles andere als normal – und die Verantwortung groß, denn als Hochzeitsfotograf kurzfristig auszufallen, ist ohne adäquaten verfügbaren Ersatz quasi ein No-Go.
Ein starkes Verdienstpotenzial bringen auch Spezialisierungen mit sich, wie beispielsweise der Business-Fotograf, der andere Selbständige oder Mitarbeiter in Unternehmen in Szene setzt. Sein Vorteil ist, dass er direkt mit Unternehmen abrechnet, was typischerweise höhere und verlässliche Honorare bei geregelten Arbeitszeiten ermöglicht.
Das eigene Know-how mit angehenden Fotografen teilen
Veranstaltete Workshops und Fotokurse können eine ausgesprochen attraktive Verdienstquelle sein, allen voran dann, wenn man sich als Fotograf selbst schon einen Namen gemacht hat und eine entsprechend hohe Anerkennung in der Szene genießt. Viele Top-Fotografen rund um den Globus veranstalten regelmäßig Workshops, die nicht nur von Hobby-, sondern auch anderen Berufsfotografen besucht werden, die vom ausgewiesenen Profi lernen möchten.
Die Ausrichtung des Workshops ist hinsichtlich der Monetarisierung essenziell: Kurse könnten sich wahlweise an Einsteiger beziehungsweise Hobbyfotografen oder an andere Profis richten. Letzteres funktioniert natürlich nur, wenn man selbst in der Welt der Fotografie eine höhere Stellung genießt. Wer keine nennenswerten Publikationen vorzuweisen hat, sollte seine Fotokurse eher an Anfänger ausrichten. Die Verdienstmöglichkeiten sind da mitunter geringer, aber immer noch attraktiv. Wer schon die Stars und Sternchen für eine Vernissage oder renommierte Magazine in Szene gesetzt hat, kann seinen Ruf später nutzen, um die Gebühren für die eigenen Kurse zu erhöhen und somit seine Einnahmen weiter maximieren.
Online-Verkauf von Fotos – ein Stück weit das Internet mitprägen
Als Fotograf Stockfotos bereitzustellen, mag weniger ruhmbehaftet als große und renommierte Publikationen und Ausstellungen sein – aber es ist eine häufig anständig bezahlte und ehrliche Arbeit. Fotografen müssen auch nicht zwangsläufig ihre komplette Arbeit und Leidenschaft auf Stockfotos ausrichten, aber selbst für Fotografen, die schon andere Einnahmequellen nutzen, können sie einen guten Nebenverdienst liefern.
Gemeinsam mit dem eigentlichen Bild werden da Lizenzen verkauft, die die Nutzungsrechte oder einen Teil davon an den künftigen Lizenznehmer übertragen. Typischerweise werden Stockfotos gekauft, um sie später beispielsweise auf Werbematerialien oder auf einer Webseite einzusetzen. Aus diesem Grund sollten Stockfotos vom Fotografen so konzipiert werden, dass sie für ein möglichst weitläufiges Käuferpublikum attraktiv sind.
Unser Tipp: Wer ein sehr gutes Auge für bestimmte Motive hat und diese sowieso gern leidenschaftlich fotografiert, könnte sich auch hinsichtlich der Stockfotos spezialisieren – zum Beispiel auf Tier-, Menschen- oder Sportfotografie. Dabei sollte vorab aber immer der Markt sondiert werden, um selbst zu ermitteln, wie ausgeprägt der Wettbewerb in dem jeweiligen Feld der Fotografie ist und wie Bilder der jeweiligen Kategorie typischerweise im Vergleich zu Fotos aus anderen Themengebieten bezahlt werden.
Die schönsten Motive auf Leinwand und in Bilderrahmen bringen
Fotografen haben meist ein ganz gutes Gefühl dafür, wann ein Foto so gut und anziehend ist, dass es sich selbst innerhalb des eigenen Portfolios positiv abhebt. Solche besonders gelungenen Schnappschüsse könnten Fotografen ins Printformat bringen und beispielsweise als Leinwanddrucke verkaufen. Am besten funktioniert das, wenn man selbst schon einige Follower, zum Beispiel in den sozialen Netzwerken, hat. Dann sind bei einer hohen Nachfrage auch limitierte oder beispielsweise signierte Auflagen denkbar, um die eigenen Einnahmen zu maximieren.
Praktisch ist hier, dass viele Druckplattformen für Fotografen agile Lösungen auf Abruf anbieten. Man muss also nicht zwangsläufig viel Geld in die Drucke investieren, nur um schlimmstenfalls auf einem großen Teil davon “sitzen zu bleiben”. Stattdessen liefert man die entsprechenden Dateien an den eigenen Partner, der dann mitunter eine kleine Auflage druckt, aber jederzeit weitere Drucke bei erfolgten Bestellungen zeitnah anfertigen kann.
Fotovorlagen und Presets teilen
Seit den sozialen Netzwerken sind Presets ebenfalls eine lukrative Einnahmequelle. Fotografen stellen ihre eigenen Vorlagen zur Bildbearbeitung gegen eine überschaubare Gebühr anderen Hobby-Fotografen bereit, die damit anschließend ihre eigenen Schnappschüsse veredeln. Das funktioniert speziell auf Instagram und mit Lightroom-Presets gut – dementsprechend oft wird es von Fotografen mit vielen Followern heute schon intensiv genutzt.
Affiliate-Marketing über die eigene Webseite
Wer eine Webseite und/oder einen Blog oder ein gut besuchtes Profil in den sozialen Netzwerken hat, kann durch Affiliate-Marketing zusätzliche Einnahmen generieren. Ein Beispiel: Die eigene Ausrüstung wird regelmäßig vorgestellt, anschließend stellt der Fotograf einen Affiliate-Link zu einem Partnershop dazu bereit. Sollte ein Nutzer nun die Kamera (oder jedes andere vorgestellte Produkt) kaufen, erhält der Fotograf über das Affiliate-Partnerprogramm eine Vergütung für die Vermittlung des Kunden.
Fotografen haben viele Möglichkeiten, um die eigenen Einnahmen zu steigern – ausprobieren lohnt sich!
Fotografie war nie eine Nische, seit Instagram und Co. durchlebt sie aber einen regelrechten Hype: Schöne Bilder sind heute viel Geld wert, ebenso das Wissen, wie man als Nicht-Fotograf überhaupt dazu kommt. Fotografen können abseits von klassischen Kundenaufträgen daher sowohl mit ihren eigenen Erzeugnissen als auch ihrem Wissen und ihren Followern zusätzliche Einnahmen generieren.